Die Insel der toten Nacht

Nayru legt sich ein paar Meter neben Talya auf den Boden.
Also dann.... schlaf gut. Ich hoffe, hier findet uns keiner.

Ich denke, dass wir hier sicher sind. Talya gähnt. Ihre Finger berühren den glatten Stein der Höhlenwände. Feucht und kalt fühlt er sich an. Dann sickert der Schlaf in ihre Augen.

Ein paar Sonnenstrahlen dringen durch die Felsspalte in die Höhle ein. Nayrus erste Bewegung, nachdem er erwacht, ist der Griff nach seinem Stab. Danach sieht er sich in der Höhle um. Die Erinnerungen an den letzten Abend kommen zurück.
Talya liegt noch schlafend an der Felswand. Nayru überlegt, ob er sie wecken soll, entscheidet sich aber dagegen und macht sich auf den Weg aus der Höhle, umgeben von Felswänden fühlt er sich unwohl.
Oben auf den Klippen angekommen, setzt er sich auf das Gras und lässt seinen Blick über das Meer schweifen. Er ist gestern schon am Hafen gewesen, aber er nimmt es erst jetzt, währenddem Sonenaufgang, der sich im Wasser spiegelt, wahr.

Talyas Hand sinkt langsam von der Wand. KLeine Steinchen rollen herunter. Ihr Mund fühlt sich trocken an. Lansam öffnet sie ihre Augen und ergreift ihr Schwert, das sie gleich wieder in den Gürtel steckt. Einen Atemzug später schlängelt sie sich durch die Felsspalte nach draußen. Warmer Wind schlägt ihr entgegen. Nayru!! Talya schwingt sich jetzt hellwach die Felswände hoch.

Nayru ist erst ein paar Minuten lang dagessen, als er Talya schreien hört, die kurz drauf in Windeseile die Felswand zu ihm hinaufklettert. Er lächelt.
Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken.

Talya grinst. Falls mir nicht jemand mit der Bratpfanne auf den Kopf schlägt, ist es fast unmöglich mich zu wecken. Sie setzt sich neben Nayru hin. Verunsichert blickt sie zu ihm, um zu sehen ob es ihm unangenehm ist, bereit, sofort wieder aufzustehen.

Talya setzt sich neben ihn. Nayru genießt noch ein einige Augenblicke die Stille, mit der die Sonne den Horizont passiert, dann fragt er: Weißt du, wo wir deinen Auftraggeber finden können?

Der Bote sagte nichts genaues......die Hafenstadt Mindo sollte der Treffpunkt sein, mehr weiß ich nicht. Talya blinzelt in die schwache Sonne des Mogens. Möven streichen über die Klippen hinweg.

Ja genau, er sollte mich ansprechen......... Talya mustert das Meer mit Neugier.....und etwas Beängstigung.

Dann müssen wir zurück..., auch, wenn mir das nicht gefällt. Er könnte sie allein gehen lassen, aber das will Nayru nicht, da es offenbar jemand auf sie abgesehen hat. Vielleicht finden wir ja unsere Elfe und deine Retterin wieder.

Vielleicht.....ich hoffe nur, dass sie den Wachen entkommen sind oder sich versteckt haben.... Talya schaut Nayru in die Augen. Dann lass uns jetzt gehen.

Zusammen machen sie sich auf den Weg zurück in die Stadt. Nayru hat den Weg kürzer in Erinnerung, wahrscheinlich, weil er ihn in der letzten Nacht nur gerannt ist.
Wo beginnen wir mit der Suche? Oder warten wir wo? Ich denke, in der Nähe des Schrlachroten Fasses sollten wir uns jedenfalls nichtmehr blicken lassen, überhaupt sollten wir Acht geben.

Talya verfolgt die Bewegung der dünnen Gräser die überall hier wachsen. Ich denke wir sollten uns weiter in die Stadt begeben. Am Kai bin ich schon gewesen, wenn er mcih da erwartet hätte, hätte er mich sicher gesehen....

Das könnte gut sein...... Talya fängt an leise zu lachen Die Meisten haben nicht gerade im Sinn, das viele Leute wissen zu lassen..

Verständlich. Nayru lässt sich etwas zurückfallen und folgt Talya möglichst unauffällig durch die Gassen der Stadt. Er sieht sich um, irgendwie fühlt er sich beobachtet.

Talya geht selbstsicher aber ohne Ziel durch die verschlängelten Gassen der Stadt. Nayru war zurückgefallen, aber immer noch im Blickfeld von Talya. Unaufällig umfasst sie den Griff ihres Schwertes und versichert sich, dass ihr Dolch im Stiefel ist. Talya biegt ab. Die kleine Straße wird von zertrümmerten Häusern gesäumt, deren obere Stockwerke anscheinend schon seit Jahren unbewohnbar gewesen waren. Ihre Nerven sind angespannt. Plötzlich hört sie ein Geräusch.

Es ist nur eine Ahnung, aber trotzdem folgt Nayru Talya nicht in die enge, heruntergekommene Gasse, in die sie eingebogen ist, sondern wartet hinter der Ecke eines Hauses, das sich an der Kreuzung befindet und lugt in den schmalen Korridor, den die verfallenen Wohnungen bilden. Dann hört er ein Geräusch und seine Muskeln sind sofert gespannt, doch er hält noch inne.

Talya zückt ihr Schwert. Das Klingen hallt lange in der schmalen Gasse......
dann absolute Stille
Nayru ist nicht mehr zu sehen. Hoffentich hält er sich im Hintergrund Talya ist beunruhigt.
Plötzlich, im Schatten des größen Hauses, regt sich etwas. Talya beobachtet den Mann, der langsam aus der Tür des Hauses tritt.

Nayru sieht einen schwarzgekleideten Mann aus den Schatten treten. Das könnte er sein! Aber das ist noch lange kein Grund, ihm zu vertrauen. Er schätzt die Distanz zu dem Mann und Talya auf 40m und er würde schnell sein müssen, wenn dieser sie attackiert.
Fast ahndächtig nimmt er mit seiner linken Hand einen Samen aus seiner Tasche und festig den Griff um seinen Stab, ohne das leiseste Geräusch zu machen.

Talya umklammert ihr Schwert und achtet darauf, dass der Mann es sieht. Laut sagt sie: Erwartest du jemanden? Ja und ich denke, du bist der jemand Der Mann betrachtet die Waffe in ihrer Hand. Den Auftrag, willst du ihn hier auf der Straße erfahren? Talya denkt beunruhigt an Nayru, aber willigt ein. Der Mann schlendert zur Tür und dreht sich wieder um. Er grinst. Talya folgt ihm.

Es ist tatsächlich der Auftraggeber, oder jemand der Talya kennt und von der Sache weiß. Nayru gefällt es nicht, die beiden aus den Augen zu lassen, aber will nicht riskieren, zu früh entdeckt zu werden. Oder weiß der Mann von ihm? Vielleicht hat er sie schon vorher beobachtet. Sein Lächeln macht Nayru misstrauisch.
Ein paar Sekunden wartet er noch, nachdem sich die Tür hinter den Zwein geschlossen hat, dann huscht er in die Gasse, öffnet die Tür vorsichtig, was ihr dennoch ein leises Knarren entlockt und folgt den Schritten, deren Geräusch von der Staubschicht in dem Gebäude gedämpft wird.

Talya umgibt Dunkelheit. Ein Husten unterdrückend steigt sie die morschen Treppen hinter dem Mann hinauf.
Plötzlich ein Knarren. Talya ahnt Schlimmes......sie weiß es fast schon. Der Mann scheint es offenbar nicht bemerkt zu haben.......und wenn, dann lässt er sich wenigstens nichts anmerken.
Verdammt, er wollte sich doch da heraushalten. Wenn es etwas heller wäre, würde man den erschreckten Ausdruck auf ihrem Gesicht zu deuten wissen.
Nach und nach wird es heller. Der Staub verschwindet und die Luft schmeckt etwas frischer. Talya lässt die letzte Stufe hinter sich.

Yukiko entschleißt sich mit dem Mädchen zu ihrer Lehrmeisterin zu fahren...